Dießenbacher Informationsmedien

Klosterlandschaft Heisterbach

Drehbuch

Thema: Genese der Klosterlandschaft Heisterbach - Veränderung von Landschaft und Architektur von der Entstehung der Klosteranlage Heisterbach bis zur Gegenwart

Format: HDTV Breitbild, 16:9, 1920 x 1080 Pixel

Dauer: ca. 35 Min.

Veröffentlichung: März 2010, archäologische Landesausstellung im Römisch-Germanischen Museum Köln

Stand: 08.05.2009; ["HEI###" = Quellverweise int. Arbeitspapier]

Szene 1 – Vorgeschichte und Einführung

Dauer: ca. 60 Sek.

Intention: Geografische und zeitliche Einführung des Zuschauers, analog zum Raddusch-Film. Abholung in Gegenwart. Weg Abt Hermanns und seiner 12 Mönche nachzeichnend und Ansiedlung auf Petersberg.

Bilder: Großräumige Karte, Bereich Rheinland, Eifel und Westerwald abdeckend. Karte ist als 3D-Geländemodell generiert. Darüber zu Beginn Titeleinblendung.

Beginn mit Aufsicht Karte, Zoom und gleichzeitig langsamer Wechsel in flache Perspektive. Kamera wandert von Süden kommend ins Rheintal, Andeutung des Wanderweges der 12 Mönche aus Himmerod.

Sehr weiche Blende

Bilder: Realaufnahme Flug Cessna: Position und Perspektive möglichst deckungsgleich mit vorheriger Kartenkamera. Cessna folgt Rhein, recht tief fliegend – analog zum Schiffsweg der Mönche. Kamera aus Cessna nach Nordost. Siebengebirge rückt ins Bild. Kurz vor Petersberg nach Osten abbiegend und Aufstieg Richtung HT. Kamera fokussiert Gästehaus auf Gipfel, dann Kapelle, schließlich, falls möglich, Fundamente der alten Kapelle.

Sprecher: Zur Einführung mit Zitat aus Kaufmann [HEI008]: "Wo sich das engere Rheintal schliesst, und die Bergzüge auseinandergehen, um von nun an in weitem Bogen die blühende Ebene, die der Niederrhein durchströmt, zu umfassen, erhebt sich eine Kette von sieben, nicht unbedeutenden Höhen, die man in ihrer heiligen Zahl bald mit sieben Königen, bald mit sieben Riesen, welche den Eingang ins Thal bewachen müssen, verglichen hat. Gegenwart und Vergangenheit erkoren sich diese Berge zu ihren Lieblingen.

Fast nur einer aus der Zahl jener Berge, der Stromberg, schien milder Besinnung entgegenzugehen: Auf seiner breiten, waldumwachsenen Höhe liess sich 1134 ein Ritter namens Walther nieder." als stimmungserzeugendes Element mit atmosphärischer Musik.

Harter Cut

Szene 2 – Ansiedlung auf Petersberg

Dauer: ca. 3 Min.

Intention: Historische Vorgeschichte

Bilder: Realaufnahme auf dem Petersberg: Kamera steht nahe Fundamente der alten Kapelle. Schwenk über Gelände auf Fundamente. Fundamente werden abgefahren. Kalckert kommt ins Bild und berichtet über die Ansiedlung:

Sprecher: "Am 22. März des Jahres 1189 erreicht Abt Hermann mit 12 Mönchen vom Kloster Himmerod aus der Eifel den Petersberg. Diese Fundamente (er zeigt darauf) sind das einzige Zeugnis jener Zeit ..."

Anm.: Sind hier Realaufnahmen von Mönchen sinnvoll? Eher nicht?!

Zeitsprung und Vorbereitung Szene 3: Kamera schwenkt langsam von Kalckert/Fundamente weg hoch Richtung Norden – Richtung HT und Kloster.

Weiche Blende

Szene 3 – Umzug in Tal, Einführung in die Örtlichkeit HT und Kloster

Dauer: ca. 60 Sek.

Intention: Umzug ins Tal, Klostergründung

Bilder: Überflug, Kamera schwenkt aus Cessna vom Gipfel, zunächst fokussierend, dann Auszoom Richtung Norden übers Tal um schließlich Kloster Heisterbach zu fokussieren, möglichst lange, deshalb wenn möglich umfliegen oder aus mehreren Clips zusammensetzen.

Anm.: wahrscheinlich sind die Bilder schwierig in der Umsetzung. Alternative wäre Umsetzung mit virtuellem Landschaftsmodell. Dagegen spricht allerdings, dass vorher Zeitsprung in Vergangenheit durchgeführt werden müsste und anschließend wieder zurück in Gegenwart. Zu verwirrend für Zuschauer.

Anm.: in dieser Variante mit Realaufnahmen lässt sich kein virtuelles Modell der alten Kapelle unterbringen. Es wird jedoch abstrakt im Landschaftsmodell zu sehen sein.

Sprecher: "Aufgrund der ungünstigen Umstände gaben die Mönche bereits nach vier Jahren den Standort auf dem Gipfel auf."

Achtung, anders: Lt. Kalckert von vornherein geplant, so auch Brunsch [HEI018],S. 351: "Die Ansiedlung auf einem Bergplateau, die im Orden nicht üblich war, ist sehr wahrscheinlich damit zu erklären, dass die Zisterzienser von Beginn an planten, ihr eigentliches Kloster im nördlich gelegenen Tal zu erbauen. Nach dem Tod des Stifters verwirklichten sie diese Absicht und verdrängten dabei die dort liegenden älteren Siedlungen."

Zitat Kaufmann: " ... und so vertauschte man denn die luftige Höhe des Strombergs mit einem nördlich gelegenen, wasserreichen Thale, dessen trauliche, waldumrauschte Einsamkeit sich vor allen andren zu einer Niederlassung für beschauliche Cisterzienser zu eignen schien. Eine bischöfliche Meierei wurde als Wohnung eingerichtet, … Das Thal in welches sich die Mönche zurückgezogen, hies von nun an , … , 'Thal des heiligen Petrus', das Kloster 'Kloster der heiligen Maria im Petersthale'"

Anm.: evtl. noch wichtige Zeitpunkte nennen, während Kamera Kloster fixiert wie Beginn und Dauer des Kirchenbaus.

Anm.: evtl. noch thematisieren: Tal war bereits besiedelt. Aber vorsicht, Sprechertext wird schnell zu lang!

Harter Cut

Szene 4 – Heutige Situation, Klostergelände, Chorruine

Dauer: ca. 4 Min.

Intention: Die zwei folgenden Szenen sind die Vorbereitung dessen, was in der übernächsten Szene als Ergebnis gezeigt wird: Wie sieht das Kloster heute aus und woher stammt das Wissen zur Rekonstruktion? Antwort: 1. Chorruine als sichtbarer Zeuge, 2. Tafeln von Boisseree, 3. Grabung Keller (in nächster Szene)

Bilder: Beginn mit stimmungsvollen Realbildern des Geländes und der Chorruine im Morgengrauen. Erste Sonnenstrahlen treffen auf Ruine, zunächst noch ohne Sprecher und ohne Grabung! Stattdessen Vogelgezwitscher, dezent atmosphärische Hintergrundmusik. Ausführliche Schwenks über Gelände sowie Ruine von außen und innen. Nach ca. 20 Sekunden beginnt der Sprecher.

Sprecher 1.: "600 Jahre bestimmte klösterliches Leben diese Stätte." - Pause - "Das Wenige, was heute übrig ist, lässt die Vergangenheit nur erahnen." - Pause – "Wissenschaftliche Forschung hilft, der Gefahr des Vergessens zu begegnen, Vergangenes kann wieder sichtbar gemacht werden.

Bilder: Einblendung der Boisseree-Tafeln.

Sprecher 2.: "Die Klosterkirche gehörte zu den bedeutendsten Zeugnissen stauferzeitlicher Baukunst am Niederrhein. Abgesehen von einem Keller und einigen Architekturfragmenten existiert heute lediglich der Chor als Ruine. Dennoch ist das Aussehen der Kirche dank der von Sulpiz Boisserée herausgegebenen Tafeln überliefert. Sie bestätigen die für zisterziensische Bauten typische Schlichtheit. Gemäß der Ordensregel blieb das Gebäude turmlos. Stattdessen nimmt ein hölzerner Dachreiter die Glocke auf. Ebenso fehlt jede Glasbemalung."

Von den Anbauten der Kirche – der sogenannten Klausur – sind nur wenige skizzenhafte Abbildungen überliefert. Die archäologische Grabung unter Leitung von Dr. Keller soll neue Erkenntnisse hierzu liefern."

Harter Cut

Szene 5 – Archäologische Grabung

Dauer: ca. 4 Min.

Intention: Anknüpfung an vorherige Szene.

Bilder: "Brutaler" Cut zur Grabung Keller. Stimmungswechsel von atmosphärisch zu sachlich, dokumentarisch. Beginnend mit Bagger (auch akustisch harter Cut durch lautes Baggergeräusch) geben kurz wechselnde Szenen der Grabung einen Eindruck archäologischer Arbeit. Nach einigen Sekunden beginnt Keller zu sprechen. Zunächst aus dem Off, dann erscheint er fließend im Bild, erläutert sein Vorhaben und die erhofften Ergebnisse. Im Hintergrund ist die Chorruine sichtbar.

Sprecher Keller: " ... "

Anm.: Welche Szenen im Einzelnen hier gezeigt werden, ergibt sich erst mit fortschreitender Grabung.

Weiche Blende

Szene 6 – Zeitsprung, Rekonstruktion des Klosters

Dauer: ca. 3 Min.

Intention: Architektur und Spiritualität der Zisterzienser. Letzteres soll durch stimmungsvolle Bilder vom Innenraum der Abtei erreicht werden, begleitet durch halbtransparent überblendete Realaufnahmen von Zisterziensermönchen. Transportiert werden soll einerseits die betonte Schlichtheit der zisterziensischer Architektur, andererseits die Gewaltigkeit des Gebäudes. Evtl. Einblendung und Erläuterung von Abbildung 7 und Abbildung 8.

Bilder: Realaufnahme als Einleitung zu Zeitsprung und "Hafentempel-Szene": Hochauflösendes Standbild (Foto Mark). Kamerastandort südwestlich Ruine vor Brauhaus. Distanz ausreichend für Aufnahme des gesamten Kirchenbaus. Weiches Einfaden der Zeitleiste, bleibt halbtransparent. Wandert langsam vom Jahre 2010 rückwärts bis 1250 während der folgenden Szene: Beginn der Rekonstruktion als "Hafentempel"-Szene, d.h. beginnend beim Chor erwachsen Wireframes, zunächst nur auf dem Boden, die Fundamente als Kontur nachziehend, danach aufgehend, gleichzeitig aufwärts und westwärts bis zur Vervollständigung. Kurz vor Abschluss beginnt dem Wireframe folgend die Einblendung des massiven Modells, bis schließlich der Bau in Gänze vor dem Hintergrund der Realaufnahme quasi im Gelände steht.

Anm.: Diese Animation ist zusammen mit den folgenden Innenaufnahmen die wohl wichtigste Szene des Films.

Sprecher: "Die 1237 fertiggestellte Klosterkirche hatte nach ihrem Bau keine wesentlichen Veränderungen mehr erfahren. Sie war mit 85 m Länge nach dem Kölner Dom die größte Kirche im Rheinland und eine der größten Zisterzienserkirchen Deutschlands."

Bilder: Virtuelle Klausurgebäude erscheinen weich, jedoch direkt massiv. Sonst würde es zu langatmig. Anschließend wird realer Hintergrund durch virtuellen ersetzt. Zeitleiste stoppt hier. Nun sind Kirche und Klausur, als die zentralen Klostergebäude aus der Gründungszeit sichtbar. Betrachter bekommt hierdurch erstmals einen Eindruck der damaligen baulichen Situation. Stimmung wechselt von sachliche, wissenschaftlich in spirituell, atmosphärisch. Virtueller Kameraschwenk über sich langsam öffnendes Westportal in die Kirche. Sakral, chorale, atmosphäreschaffende Hintergrundmusik. Kamera durchläuft den Langbau von West nach Ost – Haupteingang bis Altar. Kein Sprecher. Nach einigen Sekunden können hier die Mönchbilder aufgelegt werden, beginnend mit Anzünden einer Kerze. Kamera schwenkt beim Lauf zum Altar auch nach oben, um Gewaltigkeit des Baus zu verdeutlichen.

Anm.: Zu überlegen ist noch, inwieweit die innenräumliche Rekonstruktion mit Interior zu versehen ist. Das kann sehr aufwändig werden. Altäre, Bänke, Fresken etc. Und was ist mit der Bemalung der Innenwände, auch wenn sie gemäß den Ordensregeln spärlich ausfallen. Siehe Reste in Chorruine.

Langsamer Fokus auf einen Stein der Kirche,

dann weiche Blende

Szene 7 – Das Kloster als Wirtschaftsfaktor

Dauer: ca. 3 Min.

Intention: Leitspruch "ora et labora". Konsequenz: Klostergründung bedeutet auch 'Ansiedlung eines Investors'. (Zitat Pfr. Kalckert 18.03.09: "Heisterbach war ein Wirtschaftsraum in vorindustrieller Zeit.")

Bilder: Kameraschwenks im Steinbruch Stenzelberg.

Sprecher 1.: "Die Ansiedlung eines Zisterzienserklosters bedeutet für das Umland neben der entstehenden Spiritualität vor allem auch Entstehung eines Wirtschaftsfaktors. Objektiv sichtbare Faktoren neben der Kultivierung der Landschaft durch Acker- und Weinbau, den Mühlen sind Steinbrüche wie der auf dem Stenzelberg. Aus diesem Bruch, der bereits im 12. Jh. existierte, stammt u.a. das Material zum Bau der Abteikirche. Die Zisterzienser mit Ihrem Leitspruch 'ora et labora' ..."

Weiche Blende

Bilder: Während dies der Sprecher erläutert: Weiche Blende ins virtuelle Landschaftsmodell 1250. Kamera fährt Modell ab, Auszoom von Steinbruch. Äcker, Heisterbacherrott, über Kloster mit Fischteichen, über Mühlental mit Bach und Siefen, schließlich weiter nach Westen, Weinberge werden sichtbar. Oberdollendorf kommt ins Bild. (Burg Rosenau und Longenburg?) Abschließend Gesamtblick über HT vom Rhein Richtung Osten.

Sprecher 2.: "Das Kloster war größter Grundbesitzer der Gegend, besaß Länder und Höfe bis in die Niederlande. Es ist Steuerungszentrale eines eigenwirtschaftlichen Verbundsystems mit abhängigen Wirtschaftshöfen." [angelehnt an [HEI007]]

Harter Cut

Szene 8 – Fischteiche

Dauer: ca. 60 Sek.

Intention: Kurze Szene über Teiche, nur real. Erläuterung: warum? Fasten. Wo? Nur direkte Umgebung des Klosters.

Bilder: Kalckert steht am Teich und erläutert, wie bei unserem ersten Treffen mit ihm.

Sprecher: "Die Zisterzienser hatten lange Fastenzeiten: x Wochen über Ostern und x Wochen im September. Um bei ihrer harten körperlichen Arbeit die erforderliche Energie zu bekommen ..."

Kurz vor Ende kommt Zeitleiste wie gehabt ins Bild. Zeitpunkt 1250

Weiche Blende

Szene 9 - Zeitreise 1250 – 1750

Dauer: ca. 60 Sek.

Intention: Zeitreise über 500 Jahre

Bilder: Zeitleiste bleibt eingeblendet, wandert von 1250 nach 1750. Kupferstiche, evtl. Fundobjekte als optische Mittel. Unterstützt durch animierte Flammen während Truchsess'schen Krieg.

Sprecher: Thematisiert werden wirtschaftliches Auf und Ab des Klosters, bedingt durch Kriege, Pest, Politik. "Nach der ersten Blütephase bis etwa 1240 folgt eine Hungersnot ... Schließlich Hochphase im beginnenden 18. Jh.".

Weiche Blende

Szene 10 – Zeitfenster 1750

Dauer: ca. 2 Min.

Intention: Folgen der Bewirtschaftung für die Landschaft.

Virtuelles Landschaftsmodell 1750, Ausbeutung der Landschaft, großflächig entstehender Niederwald. Beschreibung wo Landwirtschaft, wo Weinbau, wo Steinbrüche.

Bilder: Kamerafahrt über virtuelles Landschaftsmodell. Beginnend ganz im Westen. Fahrt Richtung Osten bis zum Kloster. Zwischeneinblendung an entsprechender Stelle des Sprechers entweder mit Realaufnahmen eines existierenden Niederwaldes (Wo?) oder mit Abbildung 9. Dann wieder zurück ins Landschaftsmodell. Weiter Überflug des HT. Die vermehrt existierenden Mühlen im Vergleich zum ersten Modell werden sichtbar. Ebenso die gewachsenen Dörfer Oberdollendorf und Heisterbacherrott. Weinberge sind etwas zurückgegangen. Dagegen neue Steinbrüche auf Weilberg und Petersberg. Steinbruch auf Stenzelberg nahezu aufgegeben.

Sprecher: Zitat [HEI007], Seite 11: "Da die Wälder seit altersher einer intensiven Ausbeutung durch Brennholzgewinnung, uneingeschränkte Streunutzung und Niederwaldnutzung unterlagen, befanden sich die Waldflächen (im frühen 19. Jh. ? passt nicht) in einem schlechten Zustand. Von den gesamten Waldflächen im Siebengebirge wurde etwa 80% als Niederwald bewirtschaftet."

Zitat [HEI012] Seite 109: "Zahlreiche Darstellungen seit der zweitern Hölfte des 15. Jh. zeigen im Gegensatz zu heute eine vorwiegend offene Landschaft. Prägende Elemente sind die Weinberge und Steinbrüche." Als einzublendende Quelle könnte hier der Kupferstich von F. Hogenberg (1583) dienen, auf dem der Angriff auf Königswinter im Truchsessischen Krieg wiedergegeben wird. Alternativ (Bezeichnung lt. Wikipedia [HEI017]): Kupferstich einer Flugschrift des Truchsessischen Krieges: Belagerung von Königswinter durch Pfalzgraf Johann Kasimir 1583 (20090403_heisterbach_0221.jpg / Foto)

Weiter aus [HEI012], Seite 109: "So zeigt ein altkolorierter Kupferstich von C.A. Meyer von etwa 1810 eine geringe Waldbedeckung auch im Landesinneren sowie die weitestgehend baumfreien Bergkuppen ..."

"Das HT war beginnend vom Mittelalter bis weit ins 19. Jh. hinein ein landwirtschaftlich genutztes Areal, das die Erzeugnisse lieferte, die die Zisterzienser und die Bevölkerung als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage brauchten. Rohstoffe wie Stein und Ton wurden in dem Maße ausgebeutet, wie sie benötigt wurden."

Harter Cut

Szene 11 – Letzte Blütephase und Säkularisierung

Dauer: ca. 4 Min.

Intention: Entstehung Torhaus und Wirtschaftsgebäude. Später Abriss des Klosters, Entstehende Gartenanlage

Bilder: Virtuelle Kamera aus vorheriger Szene landet schließlich beim Kloster. Barocke Neubauten werden gut sichtbar überflogen – Blende – Realaufnahme: Kalckert läuft Hauptweg im Kloster vom Wirtschaftsgebäude Richtung Torhaus. Hinter ihm ist zunächst Wirtschaftgebäude mit Zehntscheune sichtbar. Schließlich Schwenk Richtung Torhaus und Zoom darauf.

Sprecher Kalckert gehend: "Zu Beginn des 18. Jh. erlebt das Kloster eine letzte wirtschaftliche Blütephase. Es entstehen der Wirtschaftshof mit der Zehntscheune und das Torhaus. Beide sind bis heute erhalten. ..."

Bilder: Zeitleiste wird eingeblendet und wandert bis 1803. Während Kalckert weiter Richtung Torhaus geht berichtet er über die Säkularisierung. An passender Stelle wird Abbildung 6 und Bild "Ruin von Heisterbach" aus Heft 2 eingeblendet.

Sprecher Kalckert weiter: "Durch die Übernahme der Verwaltung durch die Franzosen zunächst im linkrheinischen, seit 1803 auch im rechtsrheinischen Gebiet wurde die Grundherrschaft Heisterbach aufgehoben, die Abtei säkularisiert. Im November 1804 mußten die Mönche das Kloster verlassen. Ab 1809 wurde die das Tal fast 600 Jahre landschaftlich prägende Abteikirche allmählich bis auf den Chor abgerissen. Der Klosterkomplex mit den Wirtschaftsgebäuden wurde verpachtet."

Bilder: Kurz vor Ende Einblendung der Zeitleiste und Wanderung bis 1827 zur Einleitung der folgenden Szene.

Harter Cut

Szene 12 – Lipp'sche Gartenanlage

Dauer: ca. 2 Min.

Intention: Lipp'sche Gartenanlage als Kontrapunkt.

Bilder: Virtuelles Modell der Gartenanlage durch Kamera aus Vogelperspektive überflogen. Alternativ Einblendung der Bilder aus [HEI016], Seite 9 sowie Realaufnahmen von Grab- und Denkmälern.

Sprecher: "1827 erwarb Graf Ernst Wilhelm zu Lippe-Biesterfeld die Anlage. Er ließ auf dem Gelände des Klosters eine englische Gartenanlage errichten. Die Chorruine war als Endpunkt einer von Baumgruppen gesäumten Rasenfläche. Nach Süden schlossen sich terassierte Rasenflächen mit Obstbaumbestand an. Weiter südlich bildeten drei durch Wasserfälle verbundene Teiche den Abschluss. Dem Empfinden der Zeit gemäß ergänzten Grab- und Denkmäler den Landschaftspark.

Harter Cut

Szene 13 – Landschaftsveränderung, Steinbrüche, Eisenbahn

Dauer: ca. 4 Min.

Intention: Industrialisierung. Dramatischer Wechsel des Landschaftsbildes.

Bilder: Virtuelles Landschaftsmodell 1890 mit Details wie Steinbrecher, Schmalspurbahn, Seilbahn, gewachsene Ortschaften, Tourismus am Beispiel Hotel auf Petersberg, begleitet durch historische Aufnahmen und/oder Landschaftsmodell im Brückenhofmuseum [HEI010]. Virtuelle Kamerafahrt beginnend über Kloster, aufzoomend und zurückfahrend nach Westen. Abschluss bei Oberdollendorf mit Blick über gesamtes HT. Rüberkommen soll natürlich die massive Landschaftsveränderung.

Sprecher: "In der zweiten Hälfte des 19. Jh. vollzog sich sowohl in der wirtschaftlichen Nutzung als auch in der Landschaftswahrnehmung ein Wandel, der sich in seiner Dynamik von den vorherigen Phasen unterschied. U.a. durch die zunehmende Steingewinnung wurden die Randbereiche der Wälder gerodet. Im Umfeld der Brüche auf dem Stenzel-, Weil- und Petersberg gab es keinen Wald mehr. Für den Abtransport der Steine musste das Wegenetz erweitert werden. Die Straße zwischen Oberdollendorf und Heisterbacherrott wurde ausgebaut. Es entstand die Schmalspur- und eine Seilbahn."

Harter Cut

Szene 14 – Tourismus, Naturschutzgebiet

Dauer: ca. 2 Min.

Intention: Erholungsfunktion des Siebengebirges seit ca. 1870, Naturschutzgebiet seit 1922.

Bilder: Reales Landschaftsmodell der Gegenwart. Wechselnde Postkartenmotive und wieder Überflug. Mündend in zoomenden Realaufnahmen aus Überflug auf Kloster. Schließender Kreis zur ursprünglichen Landschaft. Hübscher, fast kitschiger Filmabschluss.

Sprecher: "Erst seit ca. 1870 standen die Wirtschaftszweige in Konkurrenz zu dem Bestreben, die Landschaft vor weiterer Ausbeutung zu schützen. Jedoch nicht uneigennützig, denn der Tourismus entstand. Die Durchsetzung des Naturschutzgebietes im Verlauf des 19. Jh. prägen das Bild der Landschaft bis heute."

Anm.: Anders! Kauf des Drachenfels 1836 durch Fried. Wilh. III war de facto-Naturschutz, nur die rechtliche Regelung für NSG dauerte so lange [HEI020] ; 1922 wird Siebengebirge offiziell NSG, eines der ersten (diplomatisch; evtl. auch DAS erste, aber vgl. Lün. Heide Wikipedia) in D, zus. mit Lün. Heide ...]